Die 5 größten IT-Sicherheitslücken und Schutzmaßnahmen im Mittelstand

Cyberangriffe auf Unternehmen treffen längst nicht mehr nur Konzerne. Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind ein beliebtes Ziel von Cyberkriminellen. Warum? Weil die IT-Sicherheitslücken groß sind und Schutzmaßnahmen vernachlässigt werden. Dabei zeigen Studien und reale Vorfälle: Hackerangriffe, Malware-Infektionen und Datenlecks betreffen jedes Jahr tausende Mittelständler. Die Folgen reichen von Imageschäden über Betriebsunterbrechungen bis hin zu existenzbedrohenden finanziellen Verlusten.

Die 5 größten IT-Sicherheitslücken und Schutzmaßnahmen im Mittelstand haben wir für Sie zusammengetragen. Wer sich vor Cyberangriffen schützen will, sollte die häufigsten Schwachstellen kennen und wissen, wie man ihnen begegnet.

1. Veraltete Software – ein Einfallstor für jede Cyberattacke

Windows-Server, Office-Anwendungen oder Branchenlösungen: In vielen der Unternehmen des Mittelstands laufen kritische Systeme auf veralteten Softwareversionen. Sicherheitsupdates werden nicht zeitnah installiert, weil man „erst noch testen will“ oder „gerade keine Kapazitäten hat“.

Genau diese IT-Sicherheitslücken machen den Mittelstand anfällig für Cyberangriffe. Angreifer durchforsten gezielt Netzwerke kleiner und mittelständischer Unternehmen nach bekannten Schwachstellen – sogenannte „Common Vulnerabilities and Exposures“ (CVEs), die öffentlich dokumentiert, aber nicht gepatcht sind.

Besonders gefährlich sind alte Systeme mit Internetzugang oder direkter Verbindung zu kritischen Unternehmensdaten.

Das sollten Sie tun:

Führen Sie ein zentrales Patch-Management-System ein und halten Sie Ihre Systeme aktuell.

  • Automatisieren Sie Sicherheitsupdates, insbesondere bei Betriebssystemen und Browsern.
  • Überprüfen Sie Drittanbieter-Software regelmäßig auf neue Versionen.
  • Dokumentieren und priorisieren Sie Schwachstellen systematisch.

Tipp: In einem IT-Sicherheitscheck lässt sich schnell ermitteln, welche Systeme bei Ihnen ein Risiko darstellen. Mit gezielten Maßnahmen können Sie so identifizierte IT-Schwachstellen Schritt für Schritt in den Griff bekommen.

Der CyberRisikoCheck des BSI für gibt beispielsweise mit wenig Zeitaufwand einen Überblick über den Zustands der IT kleiner und mittelständischer Unternehmen.

2. Schwache Passwörter & fehlende Zwei-Faktor-Authentifizierung

„123456“, „Passwort“ oder „Firma2020“ – solche Zugangsdaten sind auch heute leider keine Seltenheit. Laut dem Hasso-Plattner-Institut gehören sie auch 2025 noch zu den meistgenutzten Passwörtern in Deutschland. Der nachlässige Umgang mit Passworten stellt eine massive IT-Sicherheitslücke dar.

Ein schwaches Passwort kann zu einem flächendeckenden Hackerangriff führen, etwa wenn damit ein Admin- oder Mailkonto kompromittiert wird. Wenn zusätzlich keine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) eingerichtet ist, reicht ein einzelner Datenklau, um große Schäden zu verursachen: vom Zugriff auf Geschäftsgeheimnisse bis hin zum Identitätsdiebstahl.

Folgende Schutzmaßnahmen helfen:

  • Setzen Sie verbindliche Passwortrichtlinien und automatische Ablaufzeiten um.
  • Nutzen Sie 2-Faktor-Authentifizierungen bei allen cloudbasierten und kritischen Anwendungen (z. B. E-Mail, ERP, VPN).
  • Führen Sie einen Passwortmanager für Ihre Teams ein – z. B. Bitwarden oder 1Password.
  • Schulen Sie Mitarbeitende im sicheren Umgang mit Zugangsdaten und bei verdächtigen Login-Versuchen.

Schon gewusst? Viele Phishing-Attacken zielen nur darauf ab, ein Passwort zu stehlen, nicht auf komplexe IT-Systeme.

3. Ungesicherte WLAN-Netzwerke – offene Tür für Cyberkriminalität

In vielen Büros teilen sich Gäste, private Geräte und unternehmenskritische Systeme dieselbe WLAN-Infrastruktur. Oft erfolgt dies ohne Zugangskontrollen oder moderne Verschlüsselung.

Ein einziges ungeschütztes Gerät im Netzwerk genügt, um einen Hackerangriff zu starten. Besonders gefährlich ist das, wenn Drucker, Smart-TVs oder IoT-Geräte als Sprungbrett in das interne Netzwerk dienen – und dort sensible Daten abgreifen oder Malware einschleusen.

Unser Rat für Sie:

  • Setzen Sie auf WPA3-Verschlüsselung für alle WLANs.
  • Richten Sie VLANs (virtuelle Netzwerke) ein, um interne Systeme und Gäste sauber zu trennen.
  • Begrenzen Sie den Zugang zum Netzwerk durch MAC-Adressen oder Zeitbeschränkungen.
  • Vergeben Sie individuelle WLAN-Passwörter statt eines „Allgemein-Schlüssels“ für alle.

Tipp: Ein IT-Dienstleister kann die Netzstruktur unkompliziert prüfen und absichern. Oft mit wenig Aufwand.

4. Fehlende Backups – der schwerste Fehler bei einem Ransomware Angriff

Ein Ransomware-Angriff legt in wenigen Minuten das gesamte Unternehmen lahm: Server sind verschlüsselt, Daten unzugänglich, Abläufe gestoppt. Wer jetzt kein funktionierendes, aktuelles Backup hat, steht vor dem Totalverlust.

Viele KMU haben zwar Backups, aber nur lokal, nicht automatisiert oder nie getestet. Das bedeutet, im Notfall lassen sich die Daten nicht (schnell) wiederherstellen oder sind selbst durch Malware kompromittiert worden.

Woran Sie denken sollten:

  • Führen Sie tägliche, automatisierte Backups auf mindestens zwei verschiedenen Medien durch (3-2-1-Regel).
  • Speichern Sie ein Backup immer extern oder in einem Cloud-Speicher mit MFA-Zugang.
  • Testen Sie regelmäßig die Wiederherstellung einzelner Dateien und ganzer Systeme.
  • Dokumentieren Sie Ihre Backup-Strategie und schulen Sie Verantwortliche.

Wichtig: Ein vollständiges Backup ist die beste Schutzmaßnahme vor Lösegeldforderungen bei einem Ransomware-Angriff.

5. Fehlende Sensibilisierung der Mitarbeitenden – die am meisten unterschätzte IT-Sicherheitslücke

Technik schützt nicht vor menschlichen Fehlern. Die meisten Cyberattacken auf Unternehmen beginnen mit einem simplen Klick, wie auf einen E-Mail-Anhang oder einen falschen Link.

Phishing-Attacken, Social Engineering und gefälschte Websites sind inzwischen so überzeugend gestaltet, dass sie selbst IT-affine Mitarbeitende täuschen können. Fehlt das Bewusstsein, ist es nur eine Frage der Zeit, bis jemand auf eine Cyberfalle hereinfällt.

So sollten Sie vorgehen:

  • Schulen Sie alle Mitarbeitenden regelmäßig in IT-Sicherheitsthemen.
  • Führen Sie simulierte Phishing-Kampagnen durch, um die Awareness zu testen.
  • Stellen Sie E-Learning-Plattformen mit kurzen, praxisnahen Modulen bereit.
  • Sensibilisieren Sie Führungskräfte besonders – denn deren Accounts sind besonders beliebt bei Angreifern.

Hinweis: Schulung und Awareness sind kein „Nice-to-have“, sondern fester Bestandteil moderner IT-Sicherheitsmaßnahmen.

Cyberangriff-Risiko angehen – IT-Sicherheitslücken nicht ignorieren

IT-Sicherheitslücken und Schutzmaßnahmen im Mittelstand müssen angegangen werden. Die größte Gefahr ist nicht der Cyberangriff selbst, sondern das Ignorieren der Risiken. Viele der Lücken lassen sich mit überschaubarem Aufwand schließen – auch im Mittelstand. Aber nur, wenn man aktiv wird und Maßnahmen ergreift.

Gerade IT-Sicherheit im Mittelstand muss neu gedacht werden: weg vom Feuerwehr-Modus, hin zu kontinuierlicher Prävention. Denn Cyberkriminalität macht keine Pause. Handeln Sie jetzt, dennIT-Sicherheit beginnt mit Verantwortung

Wie gut ist Ihre IT wirklich geschützt? Finden Sie es heraus!

Mit unserem kostenlosen IT-Sicherheitscheck für den Mittelstand. In wenigen Schritten erfahren Sie, wo IT-Sicherheitslücken liegen, wie hoch Ihr Risiko für ein Datenleck, Malware-Angriff oder Hackerangriff ist und was Sie konkret tun können. Jetzt den kostenlosen BSI CyberRisikoCheck für Ihr Unternehmen anfragen.

FAQ

Welche Arten von Cyberangriffen gibt es?

Typische Angriffsarten sind Malware, Ransomware, Phishing, DDoS-Angriffe und Datenlecks. KMU sind häufig Ziel einfacher aber effektiver Angriffsmethoden.

Was kostet ein Cyberangriff auf Unternehmen im Schnitt?

Laut Studien belaufen sich die durchschnittlichen Kosten auf über 100.000 €. Je nach Branche und Angriff sogar deutlich mehr. Neben wirtschaftlichen Schäden drohen Bußgelder und Reputationsverlust.

Was passiert bei einem Datenleck?

Vertrauliche Kundendaten, Zugangsdaten oder interne Dokumente gelangen nach außen. Oft mit rechtlichen Konsequenzen (DSGVO). Deshalb sollten Sie sofort IT und Datenschutzbeauftragte informieren.

Wie sicher ist die IT meines Unternehmens wirklich?

Um diese Frage gewissenhaft beantworten zu können, sollte ein IT-Sicherheitscheck durchgeführt werden. Wir bieten den BSI CyberRisikoCheck für Sie kostenlos an. Dieser gibt einen schnellen Überblick über IT-Sicherheitslücken und Schutzmaßnahmen im Mittelstand. Jetzt informieren und Termin anfragen.

Was rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Thema Cybersicherheit für KMU?

Das BSI hat genau für das Thema „Cybersicherheit für KMU“ eine offizielle Broschüre herausgegeben.

Die 5 größten IT-Sicherheitslücken und Schutzmaßnahmen im Mittelstand

Cyberangriffe auf Unternehmen treffen längst nicht mehr nur Konzerne. Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind ein beliebtes Ziel von Cyberkriminellen. Warum? Weil die IT-Sicherheitslücken groß sind und Schutzmaßnahmen vernachlässigt werden. Dabei zeigen Studien und reale Vorfälle: Hackerangriffe, Malware-Infektionen und Datenlecks betreffen jedes Jahr tausende Mittelständler. Die Folgen reichen von Imageschäden über Betriebsunterbrechungen bis hin zu existenzbedrohenden finanziellen Verlusten. Die

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